Geknüpft in der feinsten und höchst geschätzten Shishla-Qualität der exklusiven Nain-Meisterwerkstätten und mit einer diskreten Signatur versehen, die als Hinweis auf die Arbeit von Habibian, dem grössten aller Nain-Knüpfer, gedeutet wird, handelt es sich um ein persisches Museumsstück von brillanter technischer Virtuosität und einem äusserst raffinierten ästhetischen Charakter, der dazu dient, die dekorative Tradition der Nain in ihrer unvergleichlich zarten und exquisiten Form zu definieren. Die Schaffung eines Exemplars, das die beträchtliche Grösse, die unendliche Detailtreue des Ornaments, die bezaubernde Vielfalt der extrem eng aufeinander abgestimmten Pastelltöne, die ein Markenzeichen der raffiniertesten Nain-Exemplare sind, und die ganz aussergewöhnliche Dichte und Präzision der Knüpfung aus feinster handgesponnener Kurk-Wolle und reiner ungefärbter kaspischer Seide miteinander verbindet, die allesamt so charakteristische Merkmale dieses Werks sind, deuten auf einen immensen Aufwand an intensiver Arbeit durch hochqualifizierte Handwerker hin, die auf Schritt und Tritt von der künstlerischen Vision und den einzigartigen Kenntnissen des Knüpfmeisters geleitet, beaufsichtigt und inspiriert wurden, dem die letzte Verantwortung für das hohe Niveau des Teppichs übertragen wurde. Es kann nicht bezweifelt werden, dass ein Werk, das einen derartigen Aufwand an Geschick und Mühe, die beträchtlichen Kosten für die Menge und Qualität der verwendeten Wolle und Seide und die Gesamtleitung eines Teppichkünstlers von Weltrang erfordert, nur im Rahmen eines Einzelauftrags hätte hergestellt werden können, wobei die Perfektion des Endergebnisses als einziges Ziel und Erfordernis des gesamten Unternehmens bezeichnet wurde, ungeachtet des damit verbundenen Zeit- und Kostenaufwands. Insofern lässt sich ein Nain-Beispiel der spektakulären Leistung, die in diesem Stück gezeigt wird, am ehesten mit den grossen persischen Teppichen vergleichen, die für die Schahs und ihre Höfe der beiden reichsten und mächtigsten persischen Kaiserdynastien - die Safawiden des 16. und 17. Durch die Einstufung des Werks nach solch königlichen Kriterien wird sein ewiger Wert und seine Pracht angemessen hervorgehoben. Klassische persische Teppiche von solch unvergleichlichem Rang sind sehr selten und daher von grosser kunsthistorischer Bedeutung. Dieses besondere Exemplar kann als einer der ästetisch schönsten und wertvollsten aller aufgezeichneten Nain Teppiche unseres Bestandes betrachtet werden.

Unten Mitte: Habibian (in Farsi)